Low Carb & Süßigkeiten: Gibt es zuckerfreie Alternativen?

Low Carb, also eine Ernährung unter fast vollständigem Verzicht auf Kohlenhydrate, ist ein Ernährungstrend, der sich in den vergangenen Jahren durchgesetzt hat und bis heute überraschend solide hält. Das liegt auch daran, dass diese Form der Ernährungsumstellung durchaus Erfolg beim Abnehmen verspricht und viele alternative Lebensmittel vorhanden sind. Ein Problem bei der Low-Carb-Ernährung sind Süßigkeiten: Da sie quasi per Definition Zucker enthalten, müsste man vollständig auf sie verzichten. Aber es gibt auch Alternativen.

fifoprod/123RF.COM

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Süßigkeiten und Low-Carb-Ernährung: Welche Produkte gibt es?

Oft weichen Menschen, die eine Low-Carb-Diät anstreben, auf Zuckerersatzstoffe aus, um sich selbst ein paar Naschereien herzustellen oder ihr Lieblings-Heißgetränk zu süßen. Diese Stoffe heißen beispielsweise Xylit oder Stevia. Wer auf der Suche nach zuckerfreien Alternativen zu herkömmlichen Süßigkeiten ist, wird um diese Stoffe kaum einen Bogen machen können. Der Markt bietet mittlerweile eine große Vielzahl an solchen Produkten.

Ein großer Teil der Produktpalette von herkömmlichen Süßigkeiten wurde mittlerweile mit Stevia- oder Xylit-Alternativen nachgestellt. Beliebt ist vor allem zuckerfreie Schokolade, aber es gibt auch Stevia-Waffeln oder Xylit-haltige Schokoriegel. Insbesondere Xylit-Produkte tragen oft den scherzhaften Beinamen „Xucker“, um ganz deutlich auf die Ähnlichkeit zum allgegenwärtigen Süßstoff hinzuweisen. Aber wie funktionieren Zuckerersatzstoffe genau?

Wie süßen Xylit, Stevia und Co.?

Es ist nicht gerade einfach, zu verstehen, wie die Geschmacksrichtung „süß“ genau zustande kommt und auf unseren Körper wirkt. Stevia ist ein gutes Beispiel dafür: Der Stoff, der aus der Stevia-Pflanze gewonnen wird, ist etwa 300 Mal so süß wie herkömmlicher Zucker. Der menschliche Körper kann ihn allerdings nicht verdauen, weswegen Stevia unverarbeitet ausgeschieden wird. Das ist ein Vorteil, denn somit hat Stevia de facto keinen Brennwert, also keine Kalorien.

Darüber hinaus ist der Süßstoff nicht so attraktiv für die berüchtigten Kariesbakterien, die sich liebend gern von Zuckerresten in Zahnzwischenräumen ernähren. Eigentlich ist Stevia damit ein rundum perfektes Süßungsmittel – wäre da nicht die Gewohnheit. Weil in industriell verarbeiteter Nahrung fast überall Zucker beigemengt ist, haben sich unsere Geschmacksnerven an eine gewisse Grundsüße gewöhnt. Und nicht nur das: Auch, dass Süße anders schmecken kann als klassischer Zucker, ist uns eher fremd.

Stevia hat beispielsweise eine ganz eigene Süße, manche Menschen bezeichnen sie als leicht, andere sogar als metallisch oder bitter. Aus diesem Grund zögern auch große Konzerne trotz der offenkundigen Vorteile des Süßstoffs noch damit, ihn bei ihren Produkten zur Anwendung zu bringen. Wenn Kunden eine „zuckerfreie“ Alternative zu ihrem Lieblingsprodukt kaufen, wollen sie oft das gleiche Geschmackserlebnis plus besseres Gewissen erhalten.

Das lässt sich aber annäherungsweise höchstens im Labor mit künstlichen Süßstoffen erreichen – und ist selbst dann nicht zufriedenstellend, wie diverse „light“-Produkte zeigen. Wer zuckerfreien Alternativen also eine Chance geben will, sollte sich eine Weile lang regelrecht dazu zwingen und einige Gewohnheiten hinterfragen. Es kann sich lohnen.