Aloe Vera – Natürliche Hilfe in vielen Bereichen

Produkte aus Aloe Vera oder mit Aloe-Vera-Anteil werden nach wie vor als praktische Alleskönner angepriesen. Vor einigen Jahren erlebte die Pflanze erstmals Konjunktur wegen ihrer beruhigenden und pflegenden Wirkung für die Haut. Mittlerweile werden Aloe-Vera-Produkte auch zum Abnehmen oder zum Fasten angeboten. Die Inhaltsstoffe der Pflanze scheinen also ausgesprochen vielseitig zu sein. Ist da was dran?

Phonlawat Chaicheevinlikit/123RF.COM

Phonlawat Chaicheevinlikit/123RF.COM

Aloe Vera als Hautpflegeprodukt

Am bekanntesten ist das Gel der Aloe-Pflanze wohl als Hautpflegeprodukt. Hier ist sich die Wissenschaft auch einig: Der Pflanzensaft hat in der tat eine beruhigende Wirkung auf die Haut, was insbesondere bei schmerzhaften oder juckenden Reizungen, wie sie beispielsweise in Form von Sonnenbränden oder Insektenstichen auftreten können, sehr angenehm sein kann. Ob Aloe Vera auch tatsächlich in der Lage ist, Wunden zu heilen, ist nicht ganz sicher.

Einzelne Studien bestätigen, dass diverse Inhaltsstoffe der Pflanze das Zellwachstum unterstützen und somit auch bei der Heilung von Wunden förderlich sein können. Größere Wunden sollten jedoch lieber mit einer anderen Salbe versorgt werden. Unangefochten ist wiederum die pflegende Wirkung des Saftes. Die „Wüstenlilie“, wie Aloe Vera auch genannt wird, speichert die raren Wasservorkommen in der staubtrockenen Wüste in den Blättern.

Schneidet man sie auf, gewinnt man ein dickflüssiges Gel, dass reich an Fetten und verschiedenen Zuckern ist. Aloe Vera zur Gesichtspflege ist eine klassische Darreichungsform des Pflanzensaftes, die nachgewiesenermaßen eine feuchtigkeitsspendende Wirkung entfaltet.

Aloe Vera als Trinkgel oder Nahrungsergänzungsmittel

Grundsätzlich ist der Saft der Aloe-Pflanze eine durchaus gesunde Flüssigkeit: Zahlreiche Vitamine und Enzyme sind darin enthalten, unter anderem auch wertvolle Antioxidantien, die Schadstoffe im Körper bündeln und heraus befördern. Hier muss allerdings unterschieden werden zwischen zwei Formen von Aloe-Vera-Getränken. Einerseits kann aus den Blättern die reine gelartige Substanz gewonnen werden, die zu großen Teilen aus Zuckern besteht.

Sie ist gesundheitlich völlig unbedenklich, aber aufgrund des hohen Zuckergehaltes nicht unbedingt für Diäten geeignet (zumindest, wenn man sie in hohen Dosen konsumiert). Andere Produkte werden aus dem ganzen Blatt der Aloe-Pflanze hergestellt. Diese enthalten zusätzlich zu den Stoffen, die im Saft enthalten sind, noch eine Vielzahl weiterer Inhaltsstoffe – die meisten davon ebenfalls unbedenklich.

Lediglich dass im Blatt außerdem enthaltene Aloin hat eine gewisse Besonderheit: Es wirkt abführend. Entscheidend ist hier natürlich die Menge. Oft werden Aloe Vera Trinkgele deswegen nicht als reiner Pflanzensaft verkauft, sondern mit anderen Stoffen vermischt. Das macht nicht nur den Geschmack etwas angenehmer, sondern reduziert auch unerwünschte Nebeneffekte. In geringen Dosen ist das Aloin durchaus eine gute Möglichkeit, die Darmflora anzuregen und einen Abnehmeffekt zu unterstützen.

Aufgrund des verdauungsfördernden Effektes sollte aber weiterhin darauf geachtet werden, dass die vom Körper dringend benötigten Nährstoffe in ausreichendem Maße zugeführt werden. Eine Diät sollte dem Körper nicht dauerhaft zur Last werden.

Wofür kann Aloe Vera noch verwendet werden?

Beliebt ist Aloe Vera überall da, wo die Haut zu Trockenheit neigt, beispielsweise in Form einer Aloe Vera Handcreme. Aber was für die empfindliche Haut auf den Händen gut ist, kann auch für die Kopfhaut von Vorteil sein: Gerade Menschen, die bei synthetischen Haarwaschmitteln oft mit Juckreiz auf der Kopfhaut zu kämpfen haben, kann ein beruhigendes Shampoo mit Aloe Vera weiterhelfen.

Die vielen im Pflanzensaft enthaltenen Vitamine und Aminosäuren sorgen außerdem für ein schönes Hautbild, weil sie der Haut langfristig wichtige Nährstoffe zusetzen und sie somit straff und jugendlich wirken lassen. Oft sind Hautprobleme eine Nachwirkung von schlechter Ernährung, das „Innere“ Problem wird also nach Außen sichtbar, weil die Haut ähnlich wie der Verdauungstrakt eine Funktion als Abtransporteur von Schadstoffen erfüllt.

Pickel können beispielsweise ein Zeichen von zu zuckriger oder fettreicher Ernährung sein, während andere Auffälligkeiten des Hautbilds auch durch eine Mangelernährung zustande kommen können. Aloe Vera enthält viele Mineralstoffe, die die Haut auf dem einen oder anderen Weg ständig braucht und einem gesunden Hautbild zuträglich ist.

Worauf sollte man beim Kauf von Aloe-Vera-Produkten achten?

Wie oben bereits erwähnt, muss man bei Produkten mit Aloe-Anteil darauf achten, ob die Erzeugnisse aus dem ganzen Blatt der Pflanze hergestellt wurden oder lediglich Pflanzensaft enthalten. Bei zweiterem kann in der Regel unbedenklich zugegriffen werden, wobei hier fraglich bleibt, inwiefern die vielen heilsamen Stoffe in der Pflanze am Ende auch in dem Produkt gelandet sind. Bei Produkten aus dem ganzen Blatt gilt es darauf zu achten, in welchen Konzentrationen Aloe Vera enthalten ist.

Bestenfalls handelt es sich um ein Produkt mit hohem Aloe-Anteil, dass zusätzlich mit weiteren Trägerstoffen oder Flüssigkeiten ein wenig verdünnt wurde. Dann hat der Hersteller darauf geachtet, dass die Konzentration von Aloin im Endprodukt nicht zu hoch ist und die pflegenden Substanzen besser hervortreten können. Produkte mit hohem Aloin-Anteil werden ohnehin nicht ‚einfach so‘ verkauft, da der abführend wirkende Stoff ab einer bestimmten Konzentration unter das Arzneimittelgesetz fällt und verschrieben werden muss.

Als Abführmittel, also mit in hohen Konzentrationen von Aloin, hat Aloe Vera heutzutage ohnehin an Bedeutung verloren und wird in der Regel nicht mehr verschrieben, weil andere Substanzen hier zielführender sind. In geringen Mengen eignet es sich aber durchaus zur Unterstützung einer Diät oder einer Kur.