Modisches Design im Profisport – Ist das überhaupt möglich?

Auch im Sport spielt modisches Design inzwischen eine wichtige Rolle. Vereine bringen regelmäßig eigene Kollektionen auf den Markt und hoffen, damit die eigenen Fans beeindrucken zu können. Doch welche Einflussgrößen bestimmen die Entwicklung in diesem Bereich tatsächlich? Wir haben wichtige Faktoren genauer in den Blick genommen.

Vladimir Cosic/123RF.COM

Vladimir Cosic/123RF.COM

Mintgrüne Diskussionen

Auch in der aktuellen Spielzeit wurde deutlich, welch großer Wert doch im Fußball auf die Fragen des Stils gelegt wird. Der FC Bayern präsentierte im Vorfeld der Saison ein Auswärtstrikot, welches ganz in Mintgrün gehalten war. Bereits die Tatsache, dass dies nicht mit den Farben des Vereins zu vereinbaren war, sorgte bei manchem Fan für Empörung. Darüber hinaus stößt die farbliche Gestaltung insgesamt nicht auf große Begeisterung.

Auch alle anderen Klubs versuchten mit kleinen und großen Änderungen, sich an den modischen Stil der Zeit anzupassen. Dies wird etwa an der neuen Kollektion der Fohlen im Fanshop Borussia Mönchengladbach deutlich. Die langfristige Durchsicht der Trikots und Stile zeigt, wie viel sich doch im Laufe der Jahre änderte. Während die Shirts in den 1990er Jahren noch weit geschnitten und luftig waren, passten sie sich den Athleten im Laufe der letzten Jahre immer weiter an.

Wirtschaftliche Einflussgröße

Immer wieder werden bekannte Designer beauftragt, wenn es darum geht, die Trikots für die neue Saison zu entwerfen. So haben sich bereits Virgil Abloh oder Gosha Rubchinskiy in ihren Kollektionen ganz auf den Entwurf der Trikots konzentriert. Vereine sind gerne dazu bereit, für eine solche Dienstleistung tief in die Tasche zu greifen, da sie sich selbst einen gewissen Mehrwert davon versprechen.

Dabei spielt die neue Vorlage vor allem im Hinblick auf wirtschaftliche Faktoren eine sehr bedeutende Rolle. Für Fußballvereine sind die Einnahmen aus dem Verkauf der Trikots eine wichtige Einnahmequelle. Je eher es gelingt, die Fans auch mit einem ansprechenden Design von den eigenen Angeboten zu überzeugen, desto leichter ist es schließlich, diese Erlöse in die Höhe zu treiben.

Tatsächlich scheint es nur fair zu sein, dass auch Designer an den Kreationen der Klubs mitwirken. Schließlich bewegen sich die Trikots letztlich in einem preislichen Rahmen, der selbst von T-Shirts der Oberklasse kaum zu erreichen ist. Soll zusätzlich ein Spieler auf den Rücken aufgedruckt werden, so müssen rund 100 Euro in die Hand genommen werden, um sich den Traum des Trikots zu verwirklichen.

Die Ansprüche der Fans

Letztlich wählen auch die Fans der einzelnen Clubs den Kauf der Trikots nicht nach modischen Aspekten. Stattdessen muss es der Dress sein, den die eigenen Lieblingsstars Woche für Woche tragen. In der Regel sind die Anhänger somit abhängig von den Kreationen, die ihnen der Club vor jeder neuen Spielzeit präsentiert. Doch selbst kleine modische Details, die an den Waren verändert werden, sorgen in der Praxis immer wieder für Aufsehen.

Dazu zählt etwa eine Veränderung des Kragens oder ein geänderter Linienverlauf auf dem Shirt. In dieser Hinsicht sind die Designer von den allgemeinen Erwartungen stark eingeschränkt. Da die Shirts nicht nur der aktuellen Saison, sondern auch den sportlichen Bedingungen auf dem Platz gerecht werden müssen, fallen die Änderungen in der Regel geringer aus, als dies zu Beginn zu erwarten gewesen wäre.